Auf den Release der neusten DJI-Drohne namens AVATA durften wir die Pro-View-Combo mit den ebenfalls brandneuen Goggles 2 und Motion-Controller zum Test in Empfang nehmen. Wie bei den bisherigen DJI-Drohnen gibt es auch hier in Sachen Verarbeitung und Materialqualität nichts auszusetzen. Alle Komponenten sind DJI-typisch robust und sauber verarbeitet.
In der Pro-View-Combo ist Folgendes enthalten:
Die DJI AVATA gehört in die Kategorie der sogenannten Cinewhoop-Drohnen. Dies sind FPV-Drohnen, welche in erster Linie für cinematische Aufnahmen bei langsamer bis mittlerer Geschwindigkeit ausgelegt sind. Sie ist die erste DJI-Drohne, welche konsequent entwickelt wurde, um Zusammenstösse auszuhalten. Der Propellerschutz ist ausgesprochen stabil.
Der Gitterrahmen schützt die Kamera vor Schlägen. Sowohl der Propellerschutz wie auch der Gitterrahmen können als Ersatzteile bestellt und selbst ausgewechselt werden. Dies ist eine Premiere für DJI-Drohnen und absolut lobenswert. Das Auswechseln der Rahmenteile und des Propellerschutzes nimmt etwas Zeit in Anspruch. Das gilt aber auch für Reparaturen an einer selbst gebauten Cinewhoop- oder FPV-Drohne.
Natürlich können auch die Propeller ausgewechselt werden. Bisher ist nicht bekannt, ob DJI vorsieht, dass auch die Kamera bei beschädigter Linse selbst ausgewechselt werden kann. Vermutlich wird hier das Einsenden der Drohne an DJI nötig sein.
Das Wichtigste vorab: Die Bildqualität überzeugt. Farben, Stabilisierung und Einstellmöglichkeiten bieten gute Voraussetzungen für hochwertige, gelungene Aufnahmen.
Die Kamera der AVATA unterstützt bis 4K 60FPS. Sie bietet im Gegensatz zur ersten DJI-FPV-Drohne Weitwinkelaufnahmen vergleichbar mit einer GoPro an. Es kann aus drei verschiedenen Brennweiten ausgewählt werden (Normal, Weit und Extra Weit). Das maximale Sichtfeld beträgt 155° was für ein sehr immersives Flugerlebnis sorgt. So findet man für jede Aufnahme die passende Brennweite.
Bei Weitwinkelaufnahmen taucht je nach Manöver der Propellerschutz im Bild auf. Dieser ist auch im aufgenommenen Videomaterial sichtbar. Dies passiert allerdings nur, wenn die Kamera im Drohnenrahmen nach unten schwenkt. Z.B. beim Lageausgleich bei Bremsmanövern.
Als Bildstabilisierung bietet die AVATA "Rock Steady 2.0" und "Horizon Steady" an. Und natürlich auch nicht stabilisierte Aufnahmen. Im Horizon-Steady-Modus kann nur mit der kleinsten Brennweite "Normal" aufgenommen werden. Im Rock-Steady-Modus stehen alle drei Brennweiten zur Verfügung.
Die Kamera kann im Auto-Modus oder dem manuellen Modus aufnehmen. Bei sich stark verändernden Lichtverhältnissen empfiehlt es sich, den manuellen Modus zu nutzen. Im Auto-Modus verändern sich die Kameraeinstellungen gut sichtbar, wenn man die AVATA z.B. von der Sonne weg in Richtung Sonne dreht. Die Belichtungseinstellungen werden so stark und schnell angepasst, dass dies in den Aufnahmen störend wirken kann. Im manuellen Modus lassen sich ISO, Belichtungszeit und Weissabgleich fixieren. Damit werden heller und dunkler werdende Bilder vermieden.
Der Motion-Controller ist im Vergleich zu einer gängigen Fernsteuerung mit Steuerknüppeln gewöhnungsbedürftig. Er gleicht eher einem Steuerknüppel aus einem Kampfjet als einer Drohnen-Fernsteuerung. Wichtig zu wissen ist, dass mit dem Motion-Controller und dem Steuern per Headtracking der Goggles die Drohne keinen manuellen Flugmodus aufweist.
Klassisches FPV-Fliegen ist mit der Pro-View-Combo nicht möglich. Wer eher auf FPV Flug abzielt, kauft besser zusätzlich zur Combo den FPV Controller 2. Wenn mit der Pro-View Combo z.B. seitwärts geflogen werden will, funktioniert dies nur über die Headtracking-Funktion. Sicherlich nicht die beste Lösung, da man beim Fliegen mit Brille leicht dazu verleitet wird, mit Kopfbewegungen „mitzufliegen“.
Dies passiert vor allem Anfängern, für welche die Drohne unter anderem auch geeignet ist. Bei aktiviertem Headtracking hat das unerwünschte Bewegungen der Drohne zur Folge. Ohne aktiviertes Headtracking kann die AVATA vorwärts fliegen, steigen und sinken und um Kurven bewegt werden. Seitwärts fliegen ist nicht möglich.
Die Tastenanordnung des Motion-Controllers ist für das Steuern mit der rechten Hand ausgelegt. Wenn man den Controller in der linken Hand hält, können die Aufnahmetaste und der Gimbal-Schieberegler nicht bedient werden. Positiv am Controller sind sein niedriges Gewicht, die kompakte Grösse und die gute Reichweite.
Die DJI Goggles 2 sind ein massiver Fortschritt in Sachen Grösse, Gewicht und Ausstattung im Vergleich zu den bisherigen DJI Goggles. Endlich entspricht die Grösse der DJI Goggles der Grösse der gängigen analogen FPV-Goggles.
Unten an den Goggles sind kombinierte Schiebe- und Drehregler (Augenabstand und Dioptrieeinstellung) verbaut, mit welchen man die Displays optimal auf beide Augen einzeln einstellen kann. Die Goggles micro-OLED Displays liefern Bilder in Full-HD (1920x1080). Das Bild ist gestochen scharf und weist satte Farben auf. Das Sichtfeld hat einen Winkel von 51° was über dem üblichen Sichtfeld der bisherigen analogen Goggles liegt.
Dies bietet ein sehr immersives Flugerlebnis. Ein kleiner Nachteil ist die Lesbarkeit der im Display eingeblendeten Daten wie Akkustatus, Signalstärke, Aufnahmestatus usw. Um die Daten lesen zu können, muss man sich auf dem Display umschauen. Das hat zur Folge, dass nicht gleichzeitig präzise geflogen und die Daten im Auge behalten werden können.
Der Tragekomfort ist in Ordnung. Was schade ist, dass trotz meines eher grossen Kopfs die Polster auf den Seiten nicht am Gesicht aufliegen. So kann von den Seiten her Licht in die Goggles eindringen. Bei den Testflügen hat das aber trotz Sonnenschein nicht gestört. Alle Einstellungen der Drohne und der Goggles werden über das Goggles-Display vorgenommen. Auf der rechten Seite befindet sich ein Touchfeld, mit welchem alle Menus und Settings zugänglich sind. Nach etwas Eingewöhnen funktioniert die Bedienung des Touchfelds sehr gut.
Der Akku der Goggles ist extern per Spiral-Kabel mit den Goggles verbunden. Diesen trägt man beim Fliegen in der Hosentasche. Das macht das Handling der Goggles etwas umständlich. Besser wäre eine Akkuhalterung am elastischen Kopfband. Das Handling der Goggles würde so erleichtert. Wenn ein Smartphone mit installierter DJI Fly App mit dem USB-C-Anschluss der Goggles verbunden wird, kann man über das Smartphone den Flug live verfolgen. Die neuen Goggles 2 sind auf alle Fälle eine tolle Weiterentwicklung für alle FPV-Piloten.
Speicherkarten für Drohne und Goggles müssen separat gekauft werden. Hier empfiehlt DJI U3 (bis 256GB) oder schnellere Karten zu verwenden. So ist sichergestellt, dass die Karten mit dem Datenvolumen (bis 4K 60FPS) zurechtkommen. Oder man verwendet den internen Speicher (20GB) der AVATA.
Der Kartenslot und der USB-C Anschluss an der Drohne sind leider nicht sehr gut zugänglich. Diese befinden sich zwischen Rahmen und Propeller. Wer grosse Hände hat, wird hier beim Einsetzen und Entfernen von Kabel und Speicherkarte gefordert sein. An den Goggles sind dagegen alle Anschlüsse sehr gut zugänglich. Das Aufladen der Akkus benötigt je nach USB-Ladegerät etwas Geduld. Im Test dauerte die Aufladung des Flugakkus je nach Ladegerät und USB-C-Kabel zwischen etwas über einer Stunde bis über 3 Stunden.
Auch die Akkus der Goggles und des Motion Controllers brauchen deutlich über eine Stunde, um vollgeladen zu werden. Der Ladestatus wird DJI-üblich mit 4 LEDs angezeigt. Wenn alle LEDs statisch leuchten, ist der Akku zu 100% aufgeladen.
Der Aufwand für die Vorbereitung auf den Erstflug der Drohne war überschaubar. Eingeschaltet wird jede Komponente mit einmal kurz und einmal lang auf die Einschalttaste drücken. Die Goggles und der Motion-Controller müssen mit der Drohne verbunden werden. Dies passiert nach dem Einschalten aller Komponenten automatisch. Falls die automatische Verbindung nicht klappt, kann auch manuell verbunden werden.
Danach werden die Goggles-Displays auf die Augen eingestellt, bis man ein scharfes Bild auf beiden Augen hat. Zum Einstellen muss immer ein Auge geschlossen werden. Ansonsten erkennt man die korrekten Einstellungen pro Auge nicht. Danach kann man sich mit den Kameraeinstellungen beschäftigen oder einfach mit den Standardeinstellungen im Auto-Modus aufnehmen. Wenn alles nach Wunsch eingestellt ist, steht dem Erstflug nichts mehr im Weg.
Das Starten und Landen der Drohne funktioniert DJI-üblich mit einer Automatikfunktion. Dafür werden die nach unten gerichteten Sensoren genutzt. Dies sind die einzigen Sensoren, welche die AVATA aufweist.
Die Steuerung per Motion-Controller erwies sich als sehr intuitiv. Trotzdem, dass ich mit der DJI AVATA das erste Mal mit dieser Art der Steuerung zu tun hatte, fühlte sich das Steuern der Drohne innert Kürze vertraut an. Natürlich mit den genannten Einschränkungen, was die Flugmanöver im Vergleich zum klassischen FPV-Fliegen mit Knüppel-Fernsteuerung angeht.
Da man während des Flugs den Controller nicht sehen kann (man trägt ja die Goggles) sollte man sich die Anordnung der Tasten am Controller vor dem Erstflug gut einprägen. Während des Flugs lassen sich über die Goggles alle Kameraeinstellungen vornehmen. Dazu einfach den Geschwindigkeitsregler loslassen. So schwebt die Drohne an Ort und Stelle und man kann in Ruhe die Einstellungen anpassen.
Über den Motion-Controller kann man die Aufnahme auslösen und stoppen. Ebenfalls lässt sich die Kamera nach oben und unten schwenken und die Flugmodi (Normal oder Sport) lassen sich per Tastendruck auswählen. Wichtig im Vergleich zu DJI-Drohnen wie Mavic und Mini, muss man sich bewusst sein, dass diese Drohne keine Hindernis-Sensoren aufweist. Wenn ein Hindernis gefährlich nahekommt, muss man manuell eingreifen. Dies funktioniert mit Drücken der Bremstaste. So stoppt die AVATA auch aus max. Geschwindigkeit (im Sportmodus ca. 50km/h oder 13.9m/s mit Motion-Controller) sehr schnell. Auch sofortiges Lösen des Geschwindigkeitsreglers lässt die Drohne rasch stoppen.
Bleibt die Drohne nach einem Zusammenstoss auf dem Rücken liegen, aktiviert man über das Einstellungsmenu der Goggles den sogenannten "Turtle Mode". Dieser ermöglicht es durch das Einschalten von nur zwei Motoren, die AVATA wieder auf die "Beine" zu stellen und weiter zu fliegen. Die Funktion ist vor allem dann hilfreich, wenn die Drohne an einer unzugänglichen Stelle abgestürzt ist.
Schnelles Steigen oder Sinken während des Vorwärtsflugs ist nicht möglich. Mit dem Motion-Controller ist der maximale Steig- und Sinkwinkel vorgegeben. Senkrechtes Steigen und Sinken muss durch 90° nach unten oder oben drehen des Motion-Controllers aktiviert werden. Nur mit dem FPV-Controller 2 lässt sich die Drohne manuell und komplett frei in allen Fluglagen bewegen.
Cinematische Aufnahmen gelangen im Test auf Anhieb sehr gut. Präzise Richtungsänderungen sind leicht zu kontrollieren. Dabei hilft dem Piloten auch ein kleiner weisser Kreis im Display. Dieser zeigt einem laufend an, wohin die AVATA fliegt. So ist das Treffen von Lücken zwischen Bäumen usw. recht einfach. Der Spassfaktor ist für Einsteiger auf alle Fälle gegeben. Wer sich fliegerisch weiter entwickeln will und die Möglichkeiten der Drohne ausreizen möchte, greift auf den FPV-Controller 2 zurück.
Flugzeit:
Abfluggewicht
Reichweite gemäss DJI:
AVATA Kamera mit Goggles 2:
AVATA Kamera mit Goggles V2:
Gimbal max. Winkel:
Empfohlene Speicherkarten:
Akkus:
Die DJI AVATA ist DJIs erster Schritt in die Welt der Cinewhoop-Drohnen. Die Umsetzung ist gut gelungen. Schade, dass es keine Combo mit dem FPV-Controller 2 zu kaufen gibt. Wer die Möglichkeiten der DJI AVATA ausreizen will, sollte sich den FPV-Controller 2 unbedingt gönnen. Damit lässt sich die Drohne vergleichbar mit anderen Cinewhoop-Drohnen im manuellen Modus fliegen und bietet so eine beinahe unbegrenzte Anzahl an zusätzlichen Manövern im Vergleich zur Motion-Control-Lösung.
Wer eine neue intuitive Art der Steuerung entdecken will, ist mit der Pro-View Combo gut bedient. Die Kamera überzeugt mit 4K 60FPS, elektronischer Bildstabilisierung und satten Farben. Die Goggles 2 sind eine konsequente Weiterentwicklung der Goggles V2. Die Drohne eignet sich für Anfänger wie auch für ambitionierte FPV-Piloten, welche die AVATA vor allem für cinematische Aufnahmen einsetzen wollen. Wer fotografieren will, ist mit einer DJI-Drohne aus der Mavic- oder Mini Serie besser bedient.
Ein paar Tage vor dem Release der DJI Mini 3 durften wir die Pro-Version zum Testen in Empfang nehmen. Der erste Eindruck beim Auspacken war DJI üblich überzeugend. Saubere Verarbeitung von Drohne und Controller. Ob die Drohne hält, was sie verspricht, erfährst du im Blog.
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