Ein paar Tage vor dem Release der DJI Mini 3 durfte ich die Pro-Version zum Testen in Empfang nehmen. Der erste Eindruck beim Auspacken war DJI üblich überzeugend. Saubere Verarbeitung von Drohne und Controller. Der Controller ist solide und kompakt trotz integriertem 5.5"-Touch-Display und 5200-mAh-Akku.
Der Lieferumfang der DJI Mini 3 pro besteht aus der Drohne, dem Controller mit integriertem Touch-Display, einem Flug-Akku, einem Satz Reservepropeller, einem Philips-Schraubenzieher zum Auswechseln von beschädigten Propellern, einem USB-C auf USB-C Ladekabel und diversen Beiblättern.
Damit das mitgelieferte Kabel zum Aufladen des Flug- und Controller-Akkus genutzt werden kann, muss man im Besitz eines USB-Ladegeräts sein, welches ebenfalls einen USB-C-Ausgang aufweist. Ansonsten kann ein beliebiges USB-C-Kabel und Netzteil mit USB-A auf USB-C verwendet werden. Eine ausführliche Bedienungsanleitung ist nicht enthalten. Diese steht auf der DJI-Webseite im Register "Downloads" bereit. Der Controller enthält eine elektronische Kurzanleitung, welche alle Tasten erklärt und ein paar Tipps enthält.
Was leider im Lieferumfang fehlt, ist eine praktische Transporttasche. Der Transport in der Originalverpackung ist etwas umständlich. Eine passende Tasche muss separat gekauft werden. Entweder greift man zur originalen DJI-Tasche oder man kauft sich eine passende, gut gepolsterte Fototasche, welche die Drohne beim Transport schützt. Wenn man sich eine individuelle Tasche kauft, kann man die Grösse der Tasche frei wählen, je nach Anzahl der Akkus, Propeller und Speicherkarten, welche man dazukaufen und mitnehmen möchte.
Speicherkarten für Drohne und je nach Bedarf für den Controller (Screen Recording) müssen ebenfalls separat gekauft werden.
Was im Vergleich zu diversen Mavic-Modellen auffällt ist, dass die Arme in beliiebiger Reihenfolge aus- und eingeklappt werden können. Das erleichtert die Flugvorbereitung. Die microSD-Karte (max. 512GB, mind. Klasse A1) wird auf der Rückseite der Drohne eingesetzt. Empfohlene microSD-Karten findet man in der Bedienungsanleitung.
Der Karteneinschub ist ohne Ausklappen eines Arms zugänglich, was sehr praktisch ist. Die Verriegelung der Speicherkarte ist stark gefedert. So kann die Karte bei einer Kollision nicht unabsichtlich ausgeworfen werden.
Die Schutzkappe für die Kamera ist wie bei den meisten DJI-Drohnen etwas umständlich zum Aufsetzen. Das mitgelieferte Schaumstoffstück, welches das Gimbal in Position hält, erleichtert das Montieren der Schutzkappe. Dieses also am besten nicht entsorgen, sondern immer vor der Schutzkappe zum korrekten Positionieren des Gimbals verwenden.
Der Akku wird von hinten in die Drohne eingesetzt und mit zwei automatisch einrastenden Laschen gesichert. Wenn der Akku entfernt wird, muss nebst dem Drücken der Laschen auch ein bisschen am Akku gezogen werden, damit sich dieser aus der Halterung löst.
Die Propeller werden mit einer Schraube pro Blatt auf die Motoren geschraubt. Der Philips Schraubenkopf ist etwas klein ausgefallen. Beim Lösen und Festziehen der Propellerschrauben sollte vorsichtig vorgegangen werden, um ausgeleierte Schraubenköpfe und Gewinde zu vermeiden. Die Propeller weisen etwas Spiel auf den Schrauben auf. Durch spielfreie Propeller könnte die Flugstabilität sicher noch optimiert werden. Die Flugstabilität war im Test jedoch sehr gut. Da jedes Rotorblatt einzeln montiert werden kann, muss beim Montieren auf die korrekte Drehrichtung der Blätter geachtet werden.
Am Controller fällt positiv auf, dass dieser keine ausklappbaren Antennen mehr benötigt. Diese sind fix im Gehäuse des Controllers verbaut. Das macht den Controller sehr robust und handlich.
Auf der Unterseite des Controllers werden die Steuerknüppel zum Transport verstaut. Dies verhindert die Beschädigung der Controller-Gimbals. Leider sind die Schraubgewinde zum Montieren der Steuerknüppel mit ca. M2-Gewinde etwas filigran geraten. Beim Aufschrauben der Steuerknüppel ist Vorsicht geboten.
Das Aufladen der Akkus wird, wie bei DJI üblich, mit 4 LEDs am Flug- und Controller-Akku überwacht. Diese zeigen den Akkustatus beim Laden an. Zudem wird bei einmaligem Drücken der Ein-/Aus-Taste am Flug-Akku und dem Controller der aktuelle Akkustatus angezeigt.
Das Laden des Flug-Akkus dauert je nach Ladegerät und USB-C-Ladekabel 1 bis 3 Stunden. Im Test dauerte die Ladung mit 2A-USB-Netzteil und schnellladefähigem USB-C-Kabel ca. 2 Stunden.
Dank des im Controller eingebauten Displays (nur "pro"-Version) ist die Drohne sehr schnell einsatzbereit. Es ist kein Montieren eines Smartphones oder Tablets am Controller mehr nötig. Die App ist vorinstalliert. Auch das Herunterladen der App fällt damit weg. Ebenfalls muss man sich nicht mehr um das passende Verbindungskabel zum Smartphone kümmern. Das macht alles einfacher und handlicher.
Vor dem ersten Fliegen sollte man die Drohne zuerst zu Hause vorbereiten. Es wird ein DJI-Account benötigt. Ohne diesen kann die Drohne nicht gestartet werden. Der Controller wird per WiFi mit dem Internet verbunden. Danach muss über das Menu der DJI-Fly-App geprüft werden, ob Software-Updates für Drohne, Controller und Fly-Zone-Software vorhanden sind. Alle Updates unbedingt vor dem ersten Flug ausführen. So können überraschende Update-Meldungen während eines Flugtags vermieden werden.
Die Testflüge wurden bei unterschiedlichen Wetter- und Lichtverhältnissen durchgeführt. Von Morgenlicht über Sonne. Wolken und Wind bis zum Eindunkeln am Abend war alles dabei. Aufgenommen wurde in 4K 30fps mit Belichtungsautomatik. Die Automatik macht einen guten Job und passt alle Einstellungen schnell den sich ändernden Verhältnissen an, zum Beispiel beim Hoch- und Runterschwenken des Gimbals.
Wenn allerdings gleichbleibende Einstellungen gewünscht sind, so dass sich die Belichtung während eines Shots nicht verändert, muss mit manuell gesetzten Belichtungswerten aufgenommen werden. Diese lassen sich einfach mit Direktzugriff während des Flugs auf dem Touch-Display einstellen.
Ein Highlight der Mini 3 ist das Gimbal, welches sich nun auch um bis zu 60° nach oben schwenken lässt, ohne dass dabei die Propeller oder andere Teile der Drohne in die Aufnahmen geraten. Dadurch ergeben sich neue Möglichkeiten für bisher für Drohnenaufnahmen untypische Perspektiven. Im Vergleich zu anderen DJI-Drohnen ist so auch das Problem der Propeller in den Aufnahmen gelöst, wenn im Sport-Modus mit maximaler Geschwindigkeit und maximalem Anstellwinkel der Drohne geflogen wird.
Das Display des Controllers kommt, wie auch bei Smartphones, in Sachen Helligkeit an sonnigen Tagen an seine Grenzen. Die Helligkeit lässt sich manuell einstellen. Einfach auf dem Touch-Display vom oberen Rand nach unten wischen, um Einstellungen im Controller-Menu vorzunehmen. Durch die Lichtreflexionen im Display wird präzises und schnelles, geländenahes Fliegen abhängig von den Lichtverhältnissen erschwert. Der nötige Respektabstand zu jeglichen Hindernissen ist empfohlen, um unvorhersehbare Kollisionen zu vermeiden. Eine solche gab es im Test tatsächlich.
Dabei hat sich herausgestellt, dass die Mini 3 überraschend robust ist, was man ihr aufgrund des geringen Gewichts von 249 Gramm nicht unbedingt zutrauen würde. Zur Stabilität der Drohne trägt sicher die neue beidseitige Lagerung des Gimbals am Rahmen der Drohne bei. Auch die Propeller sind überraschend stabil. Diese waren nach dem Zwischenfall immer noch in einwandfreiem Zustand. Die Flugtests konnten direkt fortgesetzt werden.
Die maximal erreichte Geschwindigkeit im Sport-Modus liegt bei 55 bis 60km/h. Im Normal-Modus sind es 30 bis 35km/h. Im Cine-Modus sind es noch ca. 20km/h. Das ist für die kleine Drohne ordentlich. Mit leichtem bis mässigen Wind kommt sie gut zurecht. Wenn man die Akkulaufzeit ausreizen will, sollte man an eventuellen Gegenwind denken, welcher die Dauer des Zurückfliegens verlängert. Zudem muss trotz den nach DJI 8 bis 12 Kilometern Reichweite (CH 8 Kilometer) die Regel des Fliegens auf Sicht eingehalten werden.
Hindernisse zwischen der Drohne und dem Controller reduzieren die Reichweite massiv. Die Qualität des Signals kann auf dem Touch-Display permanent abgelesen werden. Hindernisse sorgen auch dafür, dass die Livebild-Übertragung auf dem Controller zu stocken beginnt. Das Gleiche passiert, wenn der Controller nicht auf die Drohne ausgerichtet ist und diese ca. 100 Meter oder weiter vom Controller entfernt ist. Das stockende Livebild erschwert bei schnellerem Fliegen das rechtzeitige Erkennen von Hindernissen.
Die Return-to-Home-Funktion hat im Test zwar funktioniert. Jedoch ist die Drohne vor dem Zurückfliegen nicht bis zur eingestellten Flughöhe aufgestiegen. Das erhöht das Risiko einer Kollision während des automatischen Rückflugs. Dieses Problem wird bestimmt mit einem späteren Software-Update behoben.
Der Fluglärm-Pegel wurde im Vergleich zu den ersten DJI-Mini-Versionen deutlich reduziert. Bei leichten Umgebungsgeräuschen und einer Flugdistanz von 20 bis 30 Metern ist die Drohne kaum mehr hörbar. An einem Bach war sie aufgrund des rauschenden Geräuschs des Wassers schon aus einer Entfernung von etwa 5 Metern nicht mehr zu hören.
Dadurch werden in der Nähe befindliche Personen und Tiere wesentlich weniger gestört. Da der störende Lärm beim Drohnen-Fliegen immer wieder ein Thema ist, eine erfreuliche Entwicklung der Mini 3.
Die Auswahl an Aufnahme-Modi mit der Mini 3 ist beinahe unerschöpflich.
Damit sind der Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Wenn die Aufnahme eilt, stellt sich nur die Frage, ob man sich schnell genug für den perfekten Modus entscheidet.
Bei allen getesteten Lichtverhältnissen waren die Aufnahmen gut bis sehr gut. Kein störendes Bildrauschen und keine Unschärfen. Die Farben sind im normalen Farb-Profil angenehm neutral gehalten. Im D-Cinelike-Modus wird mit flacheren Farben aufgenommen. Dies ermöglicht bei der nachträglichen Videobearbeitung mehr Spielraum für Farbkorrekturen.
Direkter Einfall der Sonne in die Linse verursacht je nach Winkel etwas unschöne Lens-Flare-Effekte. Dieses Problem kann mit leichtem Abdrehen der Drohne reduziert werden. Vereinzelte Aufnahmen waren nicht perfekt stabilisiert. Dies wurde vermutlich durch Windböen verursacht. Abgesehen davon gibt es an den Aufnahmen nichts auszusetzen.
ND-Filter gab es zum Zeitpunkt des Tests noch nicht. Diese werden aber als Originalzubehör erhältlich sein. Damit lassen sich mit manuellen Belichtungseinstellungen Aufnahmen mit perfektem Motion-Blur (Bewegungsunschärfe) bei schnellen, bodennahen Aufnahmen realisieren, was die Aufnahmen zusätzlich aufwertet.
Mit der Mini 3 bringt DJI eine tolle Weiterentwicklung der erfolgreichen Mini-Serie auf den Markt. Die Hardware ist von sehr guter Qualität und robust. Die Foto- und Videoqualität, Aufnahme-Modi und Flugzeit überzeugen. Einziger Wehrmutstropfen ist das noch nicht vollumfänglich funktionierende "Return-to-Home"-Feature.
Da dies ein relevantes Feature für die Flugsicherheit der Drohne ist, hoffe ich hier auf ein baldiges Software-Update, welches das Problem behebt. Die Mini 3 ist für alle ambitionierten Hobby-Drohnen-Filmer und -Fotografen geeignet, welche ihre Drohnen an Stellen fliegen lassen, die einen mässigen Wind aufweisen.. In exponierteren Lagen eignen sich die Mavic Air 2s und die Mavic 3 als schwerere und leistungsfähigere Drohnen im Umgang mit starkem Wind besser.
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