Mascha ist Mitte dreissig, Lehrerin und in einer unglücklichen Beziehung zu Mira. Ein Anruf aus Bykovo, dem Ort ihrer Kindheit, reisst sie aus ihrem Alltag. Sie soll das Haus ihrer verstorbenen Grossmutter ausräumen und verkaufen. Dort lebt immer noch der geheimnisvolle Pjotr. Die Begegnung bringt ein Karussell der Erinnerung in Gang: Welche Geheimnisse verbarg die Grossmutter, die eine Raumfahrtingenieurin in sowjetischen Diensten war? Wovon war die Mutter getrieben, die mit der Wirklichkeit nie zurechtkam, ein wildes Kind war und mit siebzehn Jahren schwanger wurde? Welche Rolle spielte Pjotr, den die Mutter aus Eifersucht auf die Grossmutter verführte? »In einer Nacht, woanders«, der Debütroman von Katerina Poladjan, ist ein dichtes Gewebe von Realität, Traumsequenzen, Splittern der Vergangenheit - ein surreales Eintauchen in die Untiefen einer Kindheit.